Oktoberfest 2025: 190 Jahre – und wieder geht's rund mit Bier, Hüten und Trommeln

Vom 20. September bis zum 5. Oktober 2025 verwandelt sich München wieder in eine weltweite Bühne für das größte Volksfest Deutschlands – das traditionsreiche, bierfreudige und lautstarke Oktoberfest auf der Theresienwiese.
In diesem Jahr ist das Ereignis etwas ganz Besonderes – das Fest findet zum 190. Mal statt, und Bayern bereitet sich mit königlichem Glanz auf das Jubiläum vor.
Hochzeit, Fass und Tradition
Erstaunlich, aber wahr: Der Ursprung des Münchner Bierfests liegt nicht im Bier. Im Jahr 1810 heirateten Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese. Zu Ehren dieses Ereignisses fanden Pferderennen und Festlichkeiten am Stadtrand statt – und die Wiese wurde nach der Braut Theresienwiese benannt.
Das Fest begeisterte die Bevölkerung so sehr, dass es im darauffolgenden Jahr wiederholt wurde – und seitdem stetig gewachsen ist. Erst Pferde und Schießen, später Zelte und bayerische Schmankerl – und gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein echtes Bierfest, wie man es heute kennt und liebt.
2025: Ein Jubiläum, das man nicht verpassen darf
Das Oktoberfest 2025 in München verspricht ein ganz besonderes Erlebnis zu werden. Traditionell wird am ersten Samstag, dem 20. September, um 12:00 Uhr das erste Bierfass vom Oberbürgermeister mit dem Ausruf „O’zapft is!“ angeschlagen – und das Fest ist offiziell eröffnet.
Doch das Leben auf der Wiesn beginnt früher: Die Zelte öffnen bereits um 9:00 Uhr, alkoholfreie Getränke gibt es ab 10:00 Uhr, bis zur offiziellen Eröffnung. Danach gibt es kein Halten mehr – Menschenmengen, Bier, Musik und Dirndl übernehmen das Kommando.
Öffnungszeiten des Oktoberfests
- • Montag–Freitag: 10:00–23:30 Uhr
- • Samstag, Sonntag und am 3. Oktober (Feiertag): 9:00–23:30 Uhr
- • In den großen Zelten endet der Ausschank um 22:30 Uhr
- • In kleineren Zelten um 23:00 Uhr
- • Käfer Wiesn-Schänke und Kufflers Weinzelt: bis 01:00 Uhr, letzte Bestellung um 00:30 Uhr
- • Oide Wiesn: 10:00–23:30 Uhr, freitags und samstags bis Mitternacht
Bier, das man nicht einfach so braut
Auf dem Oktoberfest wird kein beliebiges Bier ausgeschenkt, sondern nur das spezielle Wiesnbier – ein saisonaler Festbierstil, gebraut nach strengen Vorgaben von sechs Münchner Brauereien:
Augustiner, Spaten, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Hacker-Pschorr.
Das Bier ist stärker als üblich (bis 6,3 %) und wird nur auf dem Festgelände ausgeschenkt – ausschließlich in 1-Liter-Krügen (Maß).
Laut ersten Prognosen kostet die Maß im Jahr 2025 zwischen 14,50 und 15,50 €. Zum Vergleich: 2023 lag der Preis zwischen 12,60 und 14,90 €. Die Inflation macht auch vor dem Hopfen nicht halt.
Und wenn man kein Bier mag?
Kein Problem: Man kann Karussell fahren, den Dirigenten mit Federhut fotografieren, Ente probieren, den bayerischen Trachtenumzug bewundern, nostalgische Fahrgeschäfte entdecken, Souvenirs suchen und einfach die Atmosphäre genießen – das Oktoberfest ist längst ein Kulturerlebnis, nicht nur ein Grund zum Trinken.
Besonderes Highlight: Der traditionelle Trachten- und Schützenzug am ersten Wiesn-Sonntag, dem 21. September, mit über 8.000 Teilnehmern in historischen Kostümen quer durch die Münchner Innenstadt.
Anreise und Tipps zum Überleben
Mit dem Auto zu kommen, ist fast ein Heldentat. Die Innenstadt ist gesperrt, Parkplätze sind Mangelware. Schneller und stressfreier ist die U-Bahn: Stationen Theresienwiese, Goetheplatz, Schwanthalerhöhe. Von dort sind es nur wenige Schritte bis ins Herz der Wiesn.
Am besten: kein Glas, keine großen Rucksäcke, keine fixen Pläne mitnehmen – es kommt sowieso anders. Wichtig: Treffpunkte vorher ausmachen, denn im Bierzelt hält kein Handynetz dem kollektiven Glücksgefühl stand.
Warum zum Oktoberfest?
Weil es eine einzigartige Mischung aus Tradition, Begegnung und echtem Spaß ist. Wo sonst sitzt man mit einem Japaner, Italiener, Schweizer und Bayern an einem Tisch – und alle klatschen gemeinsam zu „Ein Prosit der Gemütlichkeit“, gefolgt von einem lauten „Oans, zwoa, drei – g’suffa!“?
Oktoberfest 2025 zeigt, wie die Deutschen mit Zeitplan feiern können – aber mit Herz. Und wer glaubt, das sei nichts für ihn – sollte einfach einmal kommen. Wahrscheinlich kehrt man zurück. In Lederhosen.
Am Ende
Vor 190 Jahren begann alles mit einer Hochzeit. Heute ist es das größte Bierfest der Welt, das nicht nur lebt – sondern lacht, singt und mit schweren Krügen auf den Tischen donnert.
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