Die Lange Nacht der Museen in München: wenn die Kunst nicht schlafen geht

Der Herbst in München ist nicht nur die Zeit von Nebel und Glühwein, sondern auch der Moment, in dem die Museen der Stadt länger wach bleiben als gewöhnlich. Am 18. Oktober 2025, von sechs Uhr abends bis ein Uhr nachts, lädt München wieder zur „Langen Nacht der Museen“ ein – ein Ereignis, das seit über einem Vierteljahrhundert die Stadt in eine einzige Kulturbühne verwandelt.
Wenn Museen tanzen könnten, würden sie sich genau diese Nacht aussuchen.
Was ist das für eine Nacht?
Die Idee ist einfach: ein Ticket – und du kannst fast überall hinein. Über 100 Museen, Galerien, Archive, Kunsthallen, Sammlungen, Universitätsräume und Kulturinstitute nehmen teil. An diesem Abend geht es nicht nur ums stille Betrachten von Exponaten. Besucher erwartet ein Programm mit Sonderführungen, Musik- und Lichtinstallationen, Performances, Filmvorführungen, Künstlergesprächen und interaktiven Projekten.
Wer macht mit?
Zu den regelmäßigen Teilnehmern gehören die Pinakotheken, das Deutsche Museum, das Museum Brandhorst, das MUCA, das Stadtmuseum München, das Jüdische Museum, Museen für Wissenschaft, Fotografie, Verkehr, die Räume der Kunstakademien, städtische Galerien und sogar weniger bekannte Orte, an denen man im Alltag leicht vorbeigeht.
Diese Nacht ist wie eine Einladung: Sieh die Stadt neu.
Nicht durch Schaufenster, sondern durch die Fenster der Säle, wo Vergangenheit lebendig wird, Gegenwart diskutiert und Zukunft erprobt.
Mit Kindern?
Ja, durchaus. Darüber hinaus gibt es von 14:00 bis 18:00 Uhr ein spezielles Kinderprogramm: In mehreren Museen finden Workshops, Familienrallyes, interaktive Vorführungen und kindgerechte Führungen statt. Es ist mehr als nur ein Rundgang durch die Säle – es ist die Chance zu erleben, wie Wissenschaft funktioniert oder wie Malerei in Kinderaugen lebendig wird.
Wie ist das organisiert?
Ein Ticket für die „Lange Nacht“ kostet 20 Euro und umfasst nicht nur den Eintritt in alle teilnehmenden Häuser, sondern auch die Fahrt mit den MVG-Shuttles. Diese speziellen Buslinien verbinden die wichtigsten Museumsschwerpunkte und fahren auf fünf Routen – damit der Weg von einer Galerie zur nächsten nicht nur bequem, sondern auch schnell ist.
Mit etwas Glück erwischt man sogar einen Oldtimer-Bus, der in ein Kunstobjekt verwandelt wurde. Solch ein Transportmittel ist selbst schon Teil der Ausstellung.
Warum das Ganze?
Für die einen ist es die Gelegenheit, endlich jene Museen zu besuchen, für die „nie Zeit war“. Für andere die seltene Chance, vertraute Räume im anderen Licht zu sehen – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Und manche möchten einfach einen Abend in einer Stadt verbringen, in der die Kunst lauter spricht als die Werbung und Musik nicht aus Lautsprechern, sondern aus Sälen erklingt.
Es ist ein Abend, an dem Museen nicht belehren – sondern zum Gespräch einladen. Ohne große Worte und komplizierte Begriffe. Einfach – damit du wiederkommen möchtest.
Die „Lange Nacht der Museen“ ist kein Wissensmarathon, sondern ein Spaziergang über die kulturelle Landkarte der Stadt. Und diese Karte ist lebendig, erleuchtet und wartet darauf, dass du sie entdeckst.