Im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt ist einer der bedeutendsten Bauabschnitte des größten Verkehrsprojekts der letzten Jahrzehnte abgeschlossen worden — der Bau des Nukleus unter dem Hauptbahnhof München. In etwa 41 Metern Tiefe entstand ein unterirdischer „Kernknotenpunkt“, der zur zentralen Umsteigestation zwischen der neuen S-Bahn-Strecke (zweite Stammstrecke), der U-Bahn, Regional- und Fernverkehrszügen wird. Dies ist nicht nur ein Bauwerk, sondern ein Symbol der zukünftigen Verkehrsinfrastruktur Münchens.

Was ist der Nukleus und warum ist er notwendig?

Der Name „Nukleus“ (vom lateinischen nucleus — Kern) spricht für sich: Es handelt sich um das zentrale Element des neuen unterirdischen Systems, das an der Schnittstelle aller zukünftigen Verkehrsebenen des modernisierten Hauptbahnhofs München errichtet wurde. Er wird zum zentralen Verknüpfungspunkt aller Verkehrsmittel, darunter:

• • die erste und zweite Linie der städtischen S-Bahn
• • die U-Bahn
• • Regional- und Fernzüge

Dank des Nukleus können Fahrgäste bequem und ohne die Oberfläche zu verlassen umsteigen, was den Komfort und die Reisegeschwindigkeit innerhalb der Stadt und Region deutlich erhöht.

Dreistöckige unterirdische Struktur

Der Nukleus ist ein mehrstöckiges unterirdisches Bauwerk mit durchdachter vertikaler Logistik:

• ✔ Oberes Niveau: zukünftige Bahnsteige der neuen S-Bahn-Strecke (zweite Stammstrecke)
• ✔ Mittleres Niveau: Umsteigebereich zwischen Fernzügen, U-Bahn und S-Bahn
• ✔ Unteres Niveau: Technikräume und Fundament zur Stabilisierung des gesamten Komplexes

Dieser Aufbau ermöglicht die Vernetzung aller Verkehrsrichtungen an einem Ort und bietet nahtlose Umstiegsmöglichkeiten.

Ingenieurleistung in 41 Metern Tiefe

Die Tiefe des Nukleus beträgt rund 41 Meter, was einem 13-stöckigen Gebäude entspricht. Der Bau fand unter äußerst schwierigen Bedingungen statt:

• ✔ im Stadtzentrum
• ✔ unter aktiver Eisenbahn- und Stadtinfrastruktur
• ✔ bei hohem Grundwasserspiegel

Zur sicheren Durchführung der Arbeiten kamen Bodenfrosttechnik und mehrschichtige Abdichtung zum Einsatz. So konnte eines der größten unterirdischen Bauwerke in der Geschichte Münchens entstehen — der Beton- und Stahlverbrauch entspricht dem eines kleinen Wolkenkratzers.

Wann wird der Nukleus eröffnet?

Laut den Plänen der Deutschen Bahn soll der Nukleus im Jahr 2037 gemeinsam mit der gesamten zweiten Stammstrecke München für Fahrgäste geöffnet werden. Bis dahin bleibt der unterirdische Komplex geschlossen und ist nur für Fachpersonal zugänglich.

Wie wird der Verkehrsknoten der Zukunft aussehen?

Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der Nukleus nicht nur ein technischer Raum sein, sondern ein moderner und komfortabler Umsteigebereich mit:

• ✔ großzügigen Durchgängen und Hallen in bis zu 41 Metern Tiefe
• ✔ automatischen Aufzügen und Rolltreppen
• ✔ einem neuen Bahnsteig der zweiten S-Bahn-Linie, der Laim mit Marienplatz verbindet
• ✔ futuristischer Architektur aus Glas, Metall und Beton
• ✔ möglicherweise einer Ausstellungsfläche zur Baugeschichte und Verkehrsentwicklung Münchens

Warum ist das für die Stadt wichtig?

Das Projekt zweite Stammstrecke und der Nukleus stehen nicht nur für Komfort, sondern auch für Nachhaltigkeit und zukunftsfähige urbane Mobilität. Nach der Fertigstellung:

• • steigt die Kapazität des S-Bahn-Netzes
• • werden bestehende Linien entlastet
• • verbessert sich die Zuverlässigkeit der Verkehrsverbindungen zwischen Ost und West der Stadt

Der Nukleus unter dem Hauptbahnhof München ist die zentrale Achse des zukünftigen Verkehrssystems der bayerischen Landeshauptstadt. Sein Bau ist ein Beispiel für ingenieurtechnisches Können, architektonische Vision und den Anspruch der Stadt, eines der modernsten Verkehrszentren Europas zu werden. Der Abschluss der Hauptbauarbeiten im Jahr 2024 markiert einen wichtigen Schritt. Nun bleibt nur, auf das Jahr 2037 zu warten, wenn Münchnerinnen, Münchner und Gäste der Stadt diesen neuen Standard an Komfort und Effizienz selbst erleben können.